Outlook auf Mac (Copyright REW, eingestellt am 26. Februar 2011)

Endlich ist das neue Office-Paket für den Mac ausgeliefert und das Warten hat ein Ende. Das Warten auf Outlook:Mac 2011, das viele Probleme beheben und den Anwender glücklich machen soll.

Der Gang zum offiziellen Apple-Verkäufer, dem Re:Store-Laden in Köln, erzeugte aber den ersten Frust. „Man habe zwar das neue Office-Paket schon installiert, aber noch keine Lizenz, sodass man nicht in der Lage sei, das Produkt funktions- und lauffähig vorführen zu können.“ Ganz zu schweigen von einer Aussage darüber, ob man denn jetzt seine Windows-basierende Outlook.pst-Datei in das neue Outlook:mac 2011 importieren könne. Also, das Risiko liegt wieder auf der Anwenderseite, denn der muss sich entscheiden, das komplette Business-Paket von Office 2011 für Mac zu erwerben, denn nur in diesem Paket ist auch Outlook mit integriert. Also mal eben 200 EUR in die Hand nehmen und das Risiko eingehen, eventuell doch mit Zitronen gehandelt zu haben.

Die Software unterm Arm geht es heimwärts und dort auch gleich ans Installieren, dass wie immer auf einem Apple-Rechner problemlos abläuft. Nach der Installation heißt es aber, dass die PST-Datei importiert und migriert werden muss.

Ob man Angst haben sollte? Wer sich einmal mit Entourage auseinandergesetzt hatte, den kann eigentlich nichts mehr erschüttern. Hatte ich gedacht. Aber weit gefehlt: Die pst.Datei ließ sich zwar schnell anwählen und das System vorkonfigurieren, aber der Import meiner 1,5 GByte großen Datei gestaltete sich als nicht ganz unproblematisch: Die Aktivanzeige auf dem Mac drehte und drehte sich ...

Nach über sechs Stunden Importarbeit ist es dann endlich soweit. Ich kann Outlook öffnen und freue mich auf den ersten E-Mail-Abruf meiner sechs Redaktionskonten. Aber, ebenso wie auch bei der PC-Variante müssen diese Konten erst einmal konfiguriert werden. Und es sei der gestraft, der nicht mehr seine Einwahlkennung und das Passwort weiß.  Aber der Aufwand lohnt sich, denn was ich nach der eingehenden Konfiguration geboten bekomme, ist schon erfreulich. Eine Outlook-Version, die es in sich hat.

Endlich haben die Programmierer auf die Anwender gehört und es gibt einige Features, die ich schon lange gewünscht, aber nie erhofft hatte, auch zu bekommen. Als jemand, der viel mit seinen Autoren kommuniziert, wünscht man sich, dass man eine sinnvolle sichtbare Kommunikationshistorie erhält, aus der man einfach erkennen kann, wann man geantwortet, wer darauf wann und wie erwiderte und so weiter. Alles das gibt es jetzt und noch mehr.

Und was ist an dem Gerücht wahr, dass man das neue Outlook nicht mit seinem iPhone synchronisieren kann? Ziemlich viel, denn bei mir funktioniert es gar nicht. Wenn man nicht seine Daten über Mobile Me freigeben möchte, hat man schon verloren. Also bleibt nur der Weg, seine Kontakte mühsam über Ex-und Importdateiversionen zwischen Outlook, dem PC, seinem iPhone und wieder zurück auf Outlook zu portieren. Dabei sei aber nicht zu vergessen, dass man vorsichtig und umfassend kontrollieren sollte, denn Daten vermehren sich auf ungewollte und nicht verstehbare Art und Weise. Es werden Informationen in die Notizfelder geschrieben, Kalenderdaten gelöscht bzw. verändert, und das alles ohne Sinn und Hinweis seitens des Systems.

Was steht also noch der endgültigen Aufgabe meines Windows-PCs entgegen? Eigentlich die Tatsache, dass man noch immer nicht bedenkenlos Daten austauschen und migrieren darf und kann. Zudem gibt es nicht so vielfältige und preisgünstige Software für den Mac, wie sie für die PC Plattform verfügbar ist. Wenn hier gegebenenfalls noch mehr entwickelt und getunt werden würde, hätte das sicherlich zur Folge, dass noch mehr Anwender sich auf die Mac-Seite schlagen würden.

Ein gelungenes Produkt hat Microsoft da für den Mac ausgeliefert, das zwar noch einige Wünsche offen lässt. Soweit ich das aber bis heute, nach etwa zwei Wochen Testphase sagen kann, ist nach einiger Einarbeitungszeit der Mehrwert durch Outlook auf dem Mac klar zu erkennen. Und ich hoffe, dass es so bleiben wird.